8.11.07

Intution: Kopf, Herz und Bauch in Einklang bringen

Kennen Sie das auch, dass ein ungutes Gefühl Sie warnt und vor Schaden behütet?

Oder Sie haben ein inneres Stoppsignal missachtet und stellen nachher fest, damals hat sich ein Konflikt schon angebahnt? Aber Sie konnten ihre innere Wahrnehmung nicht so recht einordnen, wollten jemand anders nicht zu nahe treten... um nachher zu merken, dass Sie gleich zu Anfang schon deutlich gespürt haben, dass da für Sie etwas nicht stimmig war?

Intuition ist eine Fähigkeit, mit der alle Menschen ausgestattet sind, ähnlich wie unsere fünf Wahrnehmungssinne. Doch in unserer Gesellschaft wird das analytische Denken sehr stark betont und unsere intuitiven Fähigkeiten bleiben oft ungenutzt und ungeübt.

Genauso, wie wir unsere fünf Sinne schärfen können, um schneller und genauer wahrzunehmen, können wir auch unsere Intuition trainieren, um mit diesem sechsten oder siebten Sinn das Wesen von Dingen oder Situationen ganzheitlich zu erfassen. Typisch für solche intuitiven Wahrnehmungen ist die Schnelligkeit und blitzartig auftauchende Klarheit ohne schlussfolgerndes Denken. Wir können dieses „Wissen“ nicht logisch begründen, wollen wir uns häufig nicht lächerlich machen, andere nicht vor den Kopf stoßen und schieben deshalb intuitive Handlungsimpulse beiseite.

Intuitive Prozesse laufen oft automatisch und wenig bewusst ab. Trotzdem beweisen Untersuchungen, dass unser Gehirn dabei auch auf in der Hirnrinde gespeicherte Erfahrungen zurückgreift. Denn unser emotionales Zentrum im limbischen System ist eng vernetzt mit unseren Denk- und Erfahrungsregionen im Gehirn und verarbeitet diese Inhalte in schnell abrufbares inneres Wissen.

Widersprechen intuitive Eindrücke (beispielsweise wahrgenommen als Gefühl, inneres Bild oder als Impuls) unseren rationalen Überlegungen, sind wir allzu schnell bereit, sie nicht weiter zu beachten. Warum nicht stattdessen versuchen, Intuition und Ratio gleichermaßen in Einklang zu bringen?!

  • Wenn Sie intuitive Einfälle bei Kleinigkeiten beachten und nutzen, lernen Sie Ihre inneren Kanäle, auf denen sich Ihre Intuition „äußert“, besser kennen und nutzen.

  • Oftmals hilft ein zeitlicher Aufschub, Klarheit über die eigenen Gefühle zu bekommen und rationale Argumente abzuwägen.

  • Ihre Intuition könnte Sie gemeinsam mit Ihrer Ratio weg von dem entweder-oder zu einem sowohl-als-auch und auf eine qualitativ bessere Lösung bringen, als wenn Sie glauben, sich zwischen Kopf und Gefühl entscheiden zu müssen!

Schön und gut, werden Sie jetzt vielleicht denken. Aber wie kann ich lernen, meine Intuition besser wahrzunehmen und ihr zu vertrauen?

  • Geben Sie der Intuition einen Raum. Das könnte so aussehen:
    Sie reservieren täglich eine Zeit dafür, ihre Intuition zu spüren. Beispielsweise morgens vor dem Aufstehen und abends vor dem Schlafen. Sie legen sich entspannt hin, konzentrieren sich auf Ihren Atem und lassen sich von ihm zur Ruhe führen. Genießen diesen Raum der Stille. Und warten, was sich zeigt...

  • Gleichzeitig ist es hilfreich, sich zu erinnern, wann Sie deutliche intuitive Wahrnehmungen in der Vergangenheit erlebt haben. Um dann herauszufinden, über welche Kanäle Sie empfänglich sind für intuitive Impulse. Wenn Sie sich notieren, wie, wann Sie Ihre Intuition gespürt haben und wie sie sich bestätigt hat, werden Sie Ihre Wahrnehmung dafür immer mehr verfeinern können und Ihrer Intuition leichter vertrauen können.
  • Um dann im Alltag wacher zu sein für intuitive Wahrnehmungen. Das Bewusstsein zu schärfen dafür, dass unser inneres Selbst uns ständig Hinweise gibt, was uns gut tut und wo unser Weg ist...

Nutzen Sie die dunkle Jahreszeit, um sich nach innen zu wenden und Ihren inneren Reichtum zu spüren!

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