6.7.06

Glück und Erfüllung

Endlich Sommer! Die Natur sprießt, zeigt sich mit all ihrer Fülle. Bunte Blumen erblühen in ihrer Schönheit und verströmen ihren Duft - unabhängig davon, ob jemand sie wahrnimmt oder nicht. Einfach sein, die/der sein, die/der du wirklich bist! Warum nur fällt uns das so schwer? Viele von uns haben die "Angewohnheit", (besonders) sich selbst sehr kritisch in Frage zu stellen.
Urteile trennen. Wenn wir uns selbst aburteilen und klein machen, entfernen wir uns von uns selbst und das Gedankenkarussell im Kopf kommt so richtig in Fahrt. Wir finden überall einen Fehler, nichts an uns selbst hat mehr Bestand. Wie können wir wieder aus dieser Spur herauskommen?
Ankommen bei mir selbst. Annehmen was ist. Jetzt. Wie finden wir zu uns selbst zurück? Meinen Körper spüren, Ruhe finden und mir selbst auf die Spur kommen. Wahrnehmen, was ist. Was fühle ich jetzt? Wo im Körper? Wenn das Gedankenkarussell schon richtig in Fahrt war, fühle ich jetzt vielleicht Angst, nicht zu genügen. Mein Hals wird eng. Welches Grundbedürfnis steht hinter der Angst? Ich möchte dazugehören und Anerkennung bekommen. Dieses Bedürfnis zu erkennen ist schon erleichternd - unabhängig davon, ob es erfüllt wird. Kann ich es mir selbst erfüllen? Mich selbst anerkennen? Mich fragen, was war gut an diesem Tag? Wie geht es mir jetzt? Ich spüre meinen Körper deutlicher, bin ruhiger geworden und die Gedanken sind nicht mehr so laut und drängend, ich bin durch den Körper mehr im Sein verwurzelt.
In diesem Zustand von Fülle ist es auch sinnvoll, sich in Frage zu stellen, selbstkritisch das eigene Handeln zu überprüfen. Doch in diesem ressourcenvollen Zustand sind wir eher gefeit davor, uns selbst auseinander zu nehmen und zu schwächen - anstatt wirkliche Schwächen zu erkennen und verbessern zu können!
Und wie kommen wir in den Zustand der Fülle? Indem wir innehalten, wahr-nehmen was ist, die Sinne öffnen für das kleine Glück im jetzt. Uns stärken im Moment.
Mir wurde das neulich bewusst, als ich meine Geldbörse verloren hatte. Auf dem Weg zu der Stelle, wo ich zuletzt bezahlt hatte, spürte ich Aufregung und Beklemmung. Oh weh, das zieht eine Menge Ärger und Arbeit nach sich, wenn ich Scheckkarte sperren, neue Papiere besorgen muss etc. Dann nahm ich wahr, dass ich an einem wundervollen Sommertag durch eine zauberhafte Natur fuhr... und dass es mich nicht weiterbringt, mich von meiner Aufregung "gefangen"nehmen zu lassen. Und: Der Geldbeutel war mir aus der Tasche gefallen, ich bekam ihn im Geschäft mit allem Inhalt zurück ... Der Kummer hat sich aufgelöst, ich fand im Vorbeigehen ein Geschenk für eine Freundin und hatte in der Stadt ganz unverhofft schöne Begegnungen. Ein guter Tag!

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