21.5.08

Selbstwert und Selbstvertrauen...

...und ihre Auswirkungen auf Beziehungen

Mathias Voelchert unterscheidet die beiden Begriffe:
Unter Selbstvertrauen versteht er das Vertrauen in eigene Fähigkeiten. Das heißt, durch Weiterentwicklung und Übung können wir unser Selbstvertrauen stärken.
Selbstwert sieht er aus einem existenzielleren Blickwinkel. Hier geht es darum, mich anzunehmen, wie ich bin - unabhängig von irgendwelchen Eigenschaften, Stärken, Talenten. Mich selbst wertzuschätzen. Ohne dafür Leistung erbringen zu müssen...
Wenn es gelingt, sich selbst mit Liebe und Wertschätzung zu begegnen, dann fällt es leichter, sich auch in wichtigen Beziehungen zu zeigen - mit den Wünschen, Verletzlichkeiten und dem, was wir weniger mögen an uns selbst. Und das macht Nähe und Intimität zum anderen möglich, lässt Tiefe und Verbundenheit entstehen.
Wer sich überwiegend so verhält, wie er/sie glaubt, dass es das Gegenüber erwartet, verliert über kurz oder lang den Kontakt zu sich selbst und dann auch zum Partner, zur Partnerin. Geht es dem Partner, der Partnerin ähnlich, wird die Beziehung schnell zur Phantom-Beziehung: Beide versuchen, das zu sein, was vermeintlich (!) vom anderen erwartet wird und verlieren sich selbst dabei immer mehr.
Hilfreich ist es dann, sich Zeit zu nehmen für sich selbst. Wahr-zu-nehmen, wo die eigene Sehnsucht hingeht, was einem wichtig ist im Leben. Vielleicht auch zu spüren, welche Ängste auftauchen und was hilfreich wäre, um mit ihnen fertig zu werden. Am wichtigsten aber ist letztlich, sich selbst mit all dem, was jetzt spürbar ist, anzunehmen. Denn, Fritz Perls, der Begründer der Gestalttherapie formulierte es so treffend: "Was nicht sein darf, kann sich auch nicht verändern." Es geht darum, innezuhalten, sich selbst Verständnis und Liebe zu schenken - bedingungslose Liebe zu sich selbst zu üben. Ja, das erfordert wirklich tägliche Übung, tägliche Aufmerksamkeit, um kleine Lieblosigkeiten zu entlarven. Um sich dann wieder der oder dem andern zuzuwenden, zu spüren, wie wir wieder "in Fluss" kommen. Um dem Gegenüber aus der eigenen Fülle heraus liebevoll zu begegnen. Statt es "recht machen wollen" etwas von sich zeigen, und das ganz Eigene in die Beziehung bringen.

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20.5.08

Einssein mit sich selbst


Sich zufrieden und mit sich selbst im Reinen fühlen, das hat was! Eine Qualität von "grundlos glücklich sein"...
Und wer hätte nicht schon erlebt, wie quälend das Gegenteil sein kann: Nicht zu wissen, ob ich mich so oder anders entscheiden soll, das eine zu wollen und gleichzeitig zu meinen, das andere zu müssen... Was kann uns dann helfen, wieder eins mit sich selbst zu werden?
  • Grundlegend wichtig ist es, sich Zeit und Raum zu nehmen, um sich selbst zuzuhören.
    Welche widersprüchlichen Gefühle, Wünsche und Sehnsüchte melden sich da?
  • Sich selbst mit Verständnis und Einfühlungsvermögen begegnen (anstatt sich selbst zu kritisieren und nur anzutreiben).
  • Den inneren Raum nutzen, Lösungsmöglichkeiten zu finden.
  • Wahrnehmen, bei welcher Lösung signalisiert mir mein Körper "das ist gut"?
  • In der Aufmerksamkeit zwischen möglichen Lösungen und bis dahin zu überwindenden Schwierigkeiten pendeln. So können wir die notwendige Energie aufbringen, dranzubleiben und gleichzeitig auch wirklich funktionierende Lösungen Schritt für Schritt entwickeln.
"Wenn Sie sich verwirrt fühlen, fassen Sie sich ein Herz: Sie sind nur in Kontakt mit der Wirklichkeit." (Dean Rusk)
Fassen Sie sich ein Herz! Hören Sie Ihrem Herzen zu! Nur so können Sie unterscheiden lernen, was an Wünschen von außen an Sie herangetragen wird und was davon wirklich Ihr eigener Weg ist. Um Ihr Leben so zu führen, dass das, was Sie persönlich mitbringen wie kein(e) andere(r), geben zu können... Ihren ganz speziellen Beitrag in diesem Leben.

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