30.1.08

Spurwechsel

Sich selbst stärken anstatt sich selbst der ärgste Feind zu sein

Durch die Forschungen der Quantenphysik ist es längst kein Geheimnis mehr, dass Gefühle und Gedanken eine Energieform sind, die Wirklichkeit schafft. Wenn wir mit uns selbst sehr kritisch und ungnädig umgehen, vorwiegend das Negative an uns selbst in den Blick nehmen (vielleicht, weil wir hoffen, etwas zu verbessern!), richten wir unsere Aufmerksamkeit auf das, was wir nicht wollen und verstärken es. Wir füttern das, was wir vermeiden wollen mit Energie.
Hilfreicher wäre es, sich auf das zu konzentrieren, was wir für erstrebenswert halten. Das mag einleuchten, doch dann stellt sich schnell die nächste Frage: Wie schaffe ich es, wenn ich unzufrieden und im Zwist mit mir selbst bin, aus diesem Muster auszusteigen? Wie bloß komme ich da raus? Es gibt vier bewährte Schritte, die uns helfen können, die destruktive Spur zu verlassen und sich dem zuzuwenden, was wir eigentlich wollen.
  1. Zuerst ist wichtig, sich Zeit zu lassen, den Ärger und Groll sich selbst gegenüber loszulassen. Dabei sind die "Herzschlüssel", wie es Safi Nidiaye nennt, hilfreich: Das wäre etwa Mitgefühl, Verständnis, Raum geben... Sich selbst mit liebevoller Nachsicht zu begegnen, mitfühlend, dass diese Situation nun wirklich nicht ganz leicht zu ertragen ist... und vielleicht dann schon eine Ahnung bekommen, dass darin aber auch eine Lernchance steckt... und schon ist eine Idee davon da, sich dem Neuen zuzuwenden, die Spur zu wechseln.
  2. Dann geht es darum, die eigenen Gefühle zu der Situation wahrzunehmen. Denn unsere Gefühle zeigen uns die Richtung.
    Spüren wir beispielsweise Traurigkeit, ist es wichtig, etwas zu beenden oder loszulassen. Bei Ärger oder Wut ist das Thema Grenzen zu ziehen oder sich abzugrenzen. Schmerz ist ein Signal dafür , dass irgendetwas uns Schaden zufügt. Das heißt, unsere Gefühle sind Hinweise darauf, dass es wichtig ist, zu handeln.
  3. Wenn wir auf diese Weise wieder etwas mehr in Kontakt mit uns selbst gekommen sind, geht es darum, zu spüren, wonach wir uns sehnen, unser Bedürfnis konkret werden zu lassen. Um dann im nächsten Schritt
  4. zu schauen, wie wir etwas davon möglich machen können. Gut ist es, sich dabei daran zu erinnern, dass es meistens sehr viele konkrete Möglichkeiten gibt, ein inneres Bedürfnis zu erfüllen.
Ein konkretes Beispiel für diese vier Schritte:
Eine Frau fühlt sich im Kontakt zu einer Kollegin unwohl. Sie hat immer mehr den Eindruck, die andere schätzt sie nicht. Sie überlegt sich, warum das wohl so ist, und hat auch sofort Ideen dazu, ja sie gibt innerlich der anderen sogar recht. Und es wird ihr immer enger zumute, anstatt dass sie irgendeine Lösung findet. Um aus der destruktiven Spur auszusteigen, könnte sie sich im ersten Schritt selbst an die eigene Seite stellen und mitfühlend mit sich in sich hineinhören. "Die Situation macht mir sehr zu schaffen. Das ist echt schwer für mich!" Und genauer ihre Gefühle erforschen: "Ich fühle mich missachtet, mir fehlt Wertschätzung, ich habe den Eindruck, die andere hält nichts von mir." Dieses Innehalten, den eigenen Gefühlen Raum geben, bewirkt oft schon eine spürbare Erleichterung. Dann fällt es leichter, in die positive Richtung zu schauen und eigene Bedürfnisse zu konkretisieren, möglichst in dem Bewusstsein, dass es unendliche Möglichkeiten gibt, sie in konkrete Wünsche umzusetzen. "Ich wünsche mir Nähe und liebevolle Zuwendung, unabhängig von meinen fachlichen Fähigkeiten und möchte als Mensch gesehen werden." Dabei fällt ihr vielleicht auf, dass sie es schwer findet, sich das selbst zu geben. Sie ist gewohnt, mit sich selbst sehr hart umzugehen, kann sich selbst sehr wenig Anerkennung geben. Und so wird klar, dass das ein wichtiger Lernschritt sein könnte. Aber was kann sie nun jetzt gleich, ganz konkret tun? Da kommt ihr die Idee, eine Freundin anzurufen, sich mit ihr zu verabreden, weil der ihr der Kontakt mit ihr immer sehr gut tut. Und die beiden tauschen sich aus darüber, welche Möglichkeiten es gibt, die Liebe zu sich selbst weiterzuentwickeln und stärken sich gegenseitig... So gestärkt, wird es vermutlich viel leichter, Ideen zu finden, wie sie auch den Kontakt zu der Kollegin verbessern kann...

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2 Comments:

At 31.3.08, Blogger Ulrike Sennhenn said...

Herzlichen Dank für diesen interessanten Beitrag! Passte grad "wie Faust auf Auge" für's aktuelle Thema ... :-)

Liebe Grüße, Ulrike
(http://www.glueckshaus.wordpress.com)

 
At 1.4.08, Blogger Ursa Huhn said...

Liebe Ulrike,
na das freut mich, so soll es sein! Hab mich gerade mal im Glückshaus umgeschaut, gefällt mir!
Viele Grüße

 

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